.. mit Worten von First Dog On The Moon im Ohr. Der Cartoonist für The Guardians Australien-Webseite, zog vor einiger Zeit nach Tasmanien. Seine Berichte über das Leben auf Australiens südlichem Inselstaat enden gewöhnlich mit “Tasmanien ist schrecklich – komm bloß nicht hierher”.
Anreise
Neujahrsmorgen. Obwohl sehr früh, bin ich halbwach als der Wecker klingelt. 6 Uhr. Frühstück, dann die letzten Dinge verpacken, das Auto ist schon seit gestern voll. Wir waren bei E&M und deren Familie und Freunde aus Deutschland sowie einem Nachbarn, dessen Sohn mit C. in die gleiche Schule geht. Um elf verließen wir die Gartenparty, Q. war müde. Fernseher, die ABC überträgt aus Sydney. Die letzten Takte eines Rockkonzerts an der Harbour Bridge, Charlie Pickering im schwarzen Anzug, mit Fliege, dann Feuerwerk an der Harbour Bridge, über Jackson Harbour. Tonnenweise Pyrotechnik Millionen wert, damit könnte man die Obdachlosen ein ganzes Jahr versorgen, nehme ich an. Wir gehen ins Bett.
Das Frühstück etwas eigenwillig, wer hat schon Kohlroulade am Morgen, aber das ist, was wir übrighaben und was weg muß. Die Katze bekommt ihren Napf draußen gezeigt, ein Nachbar wird sich um sie kümmern, als auch um das Gemüse, das Q. gepflanzt hat. Um halb acht sind wir bereit zur kurzen Fahrt zum Station Pier. Die Spirit of Tasmania liegt schon bereit, Meter um Meter, fast eine Stunde lang, schleichen wir uns an die Fähre heran. Die letzten Bananen werden gegessen, die Äpfel weggeworfen, die Quarantäne erlaubt es uns nicht, sie mit auf die Insel zu bringen. Fruchtfliegen sind dort immer noch rar, und das soll auch so bleiben. Wir dachten, wir könnten sie noch auf dem Schiff essen, wollten uns dann aber besser keinen Ärger einhandeln.
Nach zwei Stunden ist die Fähre von Rostock aus in Gedser, im Nachbarland, hier reicht die Zeit gerade mal dazu, die Port Phillip Bay zu verlassen. Wir sehen die Fähre, die an der Ozeanmündung von einer Halbinsel zur anderen fährt, von Queenscliff nach Sorrento, und den Leuchtturm von Point Lonsdale. Ein wenig Geplauder mit einem Paar aus Brighton, sie ist gebürtige Engländerin aus Kent. Das Thema Brexit verwefen wir nach drei Sätzen, sie findet das nur verrückt. Wir reden über alte Häuser aus Ziegeln und wer sie gebaut hat. Ihres war eines von benachbarten gleichartigen, der Erstbesitzer war der Bauunternehmer für die Siedlung. Unseres ist ab 1940 vom Staat errichtet worden, um Bedürftige aus innerstädtischen Slums, die abgeriss en wurden, zu behausen. Der Blick streift über die Weite, ein blaues Meer unter wolkenlos blauem Himmel. Die Wellen des Ozeans ersetzen die eher spiegelgleiche Oberfläche der Bucht. Wir sind in der Bass Straight.
Aller Ruhm ist vergänglich
und so sind wir. Ein Morgenspaziergang im Norden von Tasmanien erinnert mich an die Naturgewalten, die unseren Planeten beherrschen. Das Meer ist freundlich, aber nicht zahm.
50 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, 1995, erinnerte die Gemeinde von Devonport daran, in dem sie einheimische Büsche nahe des Wassers pflanzte.
Federführend war Landcare, eine Basisbewegung, die sich die Pflege der australischen Landschaft auf die Fahnen geschrieben hat. Die erste Gruppe wurde 1986 nahe St.Arnaud in der Wimmera, im Nordwesten Victorias, gegründet. Landwirte sind vertraut mit dem Land, aber auch mit den Problemen, die entstehen, wenn vorallem europäische Landnutzungsmethoden auf ein Land angewandt werden, welches der Herkunft so unähnlich ist.