Tasmanien ist praktisch zweigeteilt durch Berge und Wetter. Im Westen treffen die Winde auf Berge und Regenwald, und es regnet erheblich, 3 Meter Niederschlag im Jahr sind nicht unüblich. Im Osten kommt hingegen von all dem Regen nicht viel an, und es ist ein trockenes Land.
Wir wollen dieses Jahr ein wenig mehr vom Westen sehen, von feuchten Regenwäldern und Bergen.
Die Wandzeichnungen von Sheffield – und die vertane Chance
Unser erster Stop auf unserer Tagestour zum neuen temporären Zuhause ist Sheffield, eine Kleinstadt, die durch nichts auffiel und daher von Touristen zumeist ignoriert wurde. Einige der Einheimischen dachten daram, daß zu ändern und luden Künstlerinnen und Künstler ein, um die Häuser mit großflächigen Malereien zu verschönern.
Eines erzählt die Geschichte von lokalen Geschäftsinhabern, Jesse und Nellie Slater, die 1926 von einem Freund gebeten wurden, in seine Idee zu investieren, einen Selbstbedienungsladen, in dem kein Artikel mehr als zwei Pund und einen Sechser kosten sollten. Sie lehnten ab.
Der Freund war Mr.Coles von Wilmot. Heute sind Coles und Woolworth die beiden australienweit dominaten Supermarktketten.
Sheffield hat bis heute einen Laden der Slater-Familie.
Das Wetter von Mole Creek
kündigte sich am Abend unserer Ankunft mit einem Regenbogen und einem spektakulär gelben Sonnenuntergang an. Des Nachts weckten uns heftige Sturmböen, der Zeitung nach bis zu 100km/h stark. Dank einer Nadelbaumreihe, die uns vom Westen her schützte, wurde unser Zelt zwar kräftig durchgeschüttelt, aber nicht umgeweht. Andere waren nicht so glücklich, ein Zelt fiel zusammen, nachdem eine Zeltstange gebrochen war.
Nicht auf den Fotos ist der Nachthimmel, der gegen Morgen wolkenlos und sternenklar war. Die Sterne strahlten, die Milchstraße zog sich über mir hin, und der Morgenstern, die Venus, schien so hell, daß ich mich vergewisserte, daß ich den Planeten nicht mit einer Straßenlaterne verwechselte. Davon gab es aber keine. Der Zeltplatz ist weit weg von größeren Siedlungen, und selbst vom Orte Mole Creek, der Campingplatz ist ca. 4km außerhab des Ortes.
Die Mauern von Jerusalem
Mit C. zusammen machte ich mich auf den Weg zu den Mauern von Jerusalem. Walls of Jerusalems – so heißt eine Felsengegend, die jemanden an die Stadt Jerusalem erinnerte. Wer das war, kann ich nicht sagen. Es gibt das Tor von Damaskus, das Herods-Tor, die Klagemauer, den 1509 Meter hohen König-Daid-Gipfel. Wir erreichten nur die Salomons Juwelen und sagen die Felsen der Mauern nur von weitem.
U.a., da wir schon vor dem Parkplatz das Auto verließen – die unbefestigte Straße schien mir für unser Stadtauto zu steil und die Steine zu spitz zu sein, ich wollte nichts riskieren. Als wir die Straße heraufwanderten, überholte uns eine Familie, die uns dann am Parkplatz ihren platten Reifen zeigte. So ganz unberechtigt schien meine Sorge doch nicht zu sein.
Die ersten Kilometer ging es über Geröllpfade stark bergauf, 600 Meter Höhenunterschied waren zu bewältigen. Wir sahen ein Echidna, den australischen “Igel”. Oben gab es ein Hochmoor, Blumen, und um uns herum Berge. Wir waren sieben Stunden unterwegs, einen schönen Tag in der Natur.